Presse

Cabaret Lunacek

Corona bedroht die Kulturnation. Die staatliche Kunstpolitik findet kein Rezept. Geschichte eines Versagens

Falter 20/20 vom 12. Mai 2020 > PDF
12. Mai 2020

„Musik ist eine absolute Lebensnotwendigkeit“

Interview mit Martin Walch und Hermann Beil in der Kurier Beilage „mein Sonntag“ > PDF
1. Mai 2011

Presse – Streiflichter

Fränkischer Tag, Bamberg
Lesch tritt wie der freundliche Physiklehrer auf, der schon weiß, dass er mit harten Fakten allein nur die Nerds erreichen wird. Also hat er sich meisterliche Unterstützung geholt, eben die des Merlin Ensembles Wien unter der Leitung Martin Walchs. Das ließ die oft gehörte Musik von vor 300 Jahren frisch und klar und herrlich direkt, ja sprechend erklingen. Der Musik überließ Lesch im Programm „Die vier Jahreszeiten im Klimawandel“ den Vortritt…
Rolf-Bernhard Essig, 16. Mai 2023

Wiesbadener Kurier
Ein Professor der Astrophysik und Naturphilosophie mit ausgeprägten Qualitäten als Entertainer? Da kommt nur Harald Lesch infrage… Das Große Haus des Staatstheaters ist gut gefüllt. Humorvoll bringt er den Saal zum Lachen, doch ist sein Anliegen diesmal ernst, ja dringend. Die Idee, die zwölf musikalischen Bilder der „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi auf den Klimawandel zu beziehen, lag in der Luft. Das kleine feine „Merlin Ensemble Wien“ spielt die vier Konzerte in solistischer Besetzung mit liebevoller Sorgfalt und Deutlichkeit. … Entspannt und zu Spätßen aufgelegt kommuniziert Lesch dann wieder mit dem Leiter und Solo-Geiger Martin Walch. Die Streichinstumente des Ensembles sind zum Teil über 300 Jahre alt. Wie Walch erzählt, wuchs ihr Holz in einer sogenannten „Kleinen Eiszeit“ langsamer und gewann dadurch besonders schöne Klangqualitäten. So behutsam werden sie von den Ensemble-Solisten auch zum Klingen gebracht. Im Zusammenhang mit einer buchstäblich brennenden Existenzfrage der Menschheit hören sich Vivaldis spielerische, fröhliche Feier der Natur und seine drastische Darstellung von drückender Hitze, katastrophaler Dürre, von Sonne, Sturm und Platzregen spannend und neu an. Diese oft gespielte Musik erscheint immer wieder fast modern, besonders in der kompetenten, schlanken Interpretation des „Merlin Ensembles Wien“….
6. Mai 2023, Dietrich Stern

Rhein-Neckar-Zeitung
HARALD LESCH UND DIE VIER JAHRESZEITEN IM KLIMAWANDEL
… Das „Immer-wieder-Bewusstmachen“ der Klimaveränderung und ihrer Gefahren – wer könnte das besser als Harald Lesch … Wenn ihm zur Seite noch das renommierte Merlin Ensemble Wien mit seinem Primarius Martin Walch steht, wenn sich Musik und Wissenschaft … zusammenfinden, dann ist etwas Besonderes zu erwarten. … Aus ihrem gemeinsamen Auftritt aus Wort und Musik wurde eine stimmige Darbietung, die ohne erhobenem Zeigefinger und Dirigierstab auskommt. …
Walchs Interpretation der „Jahreszeiten“, mit dem von ihm so fantastisch ins Publikum hineingespielten Solopassagen, mit einem kongenialen Ensemble, das zeigte auch: Jede Generation nimmt Musik anders wahr. Da gab es keinen Perückenstaub, das war „Vivaldi modern“. … Radikal ließ Walch den Geigenbogen in Satellando-Technik auf die Saiten schlagen, gläsern hart in der Eiseskälte des Winters, unbeschwert bei den Erntefeiern und zum Dahinschmelzen … wie im Largo e pianissimo des Frühlings…
Brigitte Fritz-Kador, 10. Februar 2022

FeuilletonFrankfurt. das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt
HARALD LESCH UND DIE VIER JAHRESZEITEN IM KLIMAWANDEL
…Der Wissenschaftsjournalist und Buchautor Harald Lesch begeisterte das Publikum mit viel Wissen und das Merlin Ensemble aus Wien mit seinem expressiven Spiel von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. … Und dann stimmte zunächst einmal – gewissermaßen als nachdenkliche Prolegomena – ein minutenlanger musikalisch-meditativer Loop in h-Moll mit Vivaldis Al Santo Sepolcro („Am heiligen Grabe„) ein, overvoiced durch Harald Leschs Worte mit astrophysikalischen Erläuterungen. Stille im Saal. … Bisweilen glaubte man dank der großen Verve der Musiker beim Spiel von Vivaldis mega-bekannten Klassiker einem zeitgenössischen Konzert beizuwohnen, so modern, entstaubt wirkte ihr aufgerautes Spiel. … Mit der Energie der Musiker erlebt man in Kronberg ganz plastisch die ersten Frühlingsgewitter, die drückende Sommerhitze, „es brennt, es kommen heiße Zeiten auf uns zu“ (Lesch), weil die Erde verdorrt, dann erleben wir das fröhliche Feiern der Bauern zu Erntedank, bevor die herbstliche Treibjagd beginnt und das dünne Eis des Winters zu brechen droht, wenn im zarten mittleren Largo das Pizzicato der Solovioline an Schneeflocken erinnert. Schließlich fröstelt es einen im f-Moll-Gewand des Winters, einer dissonant wirkenden Tonart, im Finale.
Petra Kammann, 13. November 2020

Wiesbadener Kurier, 27. Mai 2020
MUSIK WAR HOFFNUNG – Wider das Vergessen
… Beil hat die Gabe, solche Texte einfühlend und anrührend, aber ohne unangebrachte dramatische Zuspitzung zu lesen. „Musik war Hoffnung“ heißt der Abend mit Kompositionen und Dichtung aus Theresienstadt, mit dem das Merlin-Ensemble in Trio-Besetzung (neben Walch der Pianist Till Alexander Körber und Luis Zorita am Cello) beim Maifestspiel-Spezialprogramm Premiere feierte. Etliche der Stücke waren so noch nie erklungen. Körber hat nicht nur viele Arrangements neu geschrieben, sondern auch den verschollenen Klavierpart einer Violinsonate von Viktor Ullmann komponiert. So könnte das schöne Werk geklungen haben mit seiner kleinteilig verzweigten Melodik, den Klanglinien, die den Bogen musikantisch von der Saite abfedern lassen, dem dichten Klaviersatz, der tragfähige Grundlage und charakterstarker Widerpart zugleich ist und trotz seiner modernen Entstehung authentisch wirkt. Es sind sehr unterschiedliche musikalische Charaktere, die das Programm zusammenbringt, das expressive Adagio aus einer Cellosuite des Chemikers und Reger-Schülers Otto Manasse, die präzisen Miniaturen der „kleinen Reigen“ von Erwin Schulhoff, die mitreißenden Bühnenmusiken aus der Kinderoper „Brundibár“ des damaligen Erfolgskomponisten Hans Krása. In einem Suitensatz von Pavel Haas setzt das Trio die Stimmungswechsel raffiniert in Szene, ein brillantes Stück für die betont unakademische Musizierweise der Gäste aus Wien.
Johannes Breckner, 27. Mai 2020

Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ, Rhein Main Zeitung
Das Merlin Ensemble Wien begeisterte auch im vierten und letzten Konzert seines Gastspiels bei den Maifestspielen, im Foyer des Wiesbadener Staatstheaters … Martin Walch hielt von seinem Pult aus mit Violine oder Bratsche in der Hand das geschmeidig aufeinander reagierende Ensemble in leidenschaftlich bebendem Fluss…
Doris Kösterke 19. Mai 2017

Wiesbadener Kurier
Mit den Programmen der vier Konzerte, mit denen das Merlin Ensemble Wien am Wochenende bei den Kaifestspielen den „anderen“ Schönberg im Staatstheater-Foyer vorgestellt hat, müssten sich entlaufene Abonnenten aber locker wieder einfangen und zu Schönberg-Fans umpolen lassen. Von den Musikern des Merlin Ensembles, angeführt von Primarius Martin Walch, wird der Walzer mit einer so schwungvollen Delikatesse ins Foyer gezaubert, dass die Gips-Grazien unter dem Deckenstuck eigentlich herabsteigen müssten, um dem Dreivierteltakt zu huldigen.
Volker Milch 15. Mai 2017

CD-Kritik im Kurier
„ESTER“
Ein stimmiges Ganzes aus Musik und Literatur. Das fabelhafte Merlin Ensemble spielt Musik von Schnittke, Bruch, Zemlinsky, Mendelssohn-Bartholdy und Bach; Andrea Eckert rezitiert aus dem Buch „Ester“ sowie aus Texten von Lasker-Schüler, Kolmar und Nelly Sachs. Eine wichtige wie auch anrührende Einspielung. *****
Peter Jarolin 14. August 2016

Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ
VERKLÄRTE NACHT
Ein wirkliches Nachtkonzert fand als Veranstaltung der Maifestspiele im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden statt. Musiker des unter anderem von Mitgliedern des Chamber Orchestra of Europe gegründeten Merlin Ensemble Wien – Till Alexander Körber, Klavier; Martin Walch, Violine; William Conway, Violoncello – gestalteten ein auf diese Tageszeit abgestimmtes Programm, als dessen Hauptwerk zu Beginn Schönbergs Streichsextett „Verklärte Nacht“ op. 4 in der von Eduard Steuermann eingerichteten Fassung für Klaviertrio erklang.
Erstaunlich, mit welch kammermusikalischer Akkuratesse die drei Spieler auf hohem Niveau der komplexen Struktur dieser spätromantischen Musik nachspürten. Im Vergleich dazu war das abschließende Notturno für Klaviertrio D 897 von Schubert eine Petitesse zum Liebhaben, allerdings traumhaft schön intoniert. Dazwischen übertrafen Körbers originelle, jeweils wenige Sekunden beanspruchende Miniaturen „Mikroskopische Reflexionen über die dunkle Nacht der Sinne“ Weberns unltrakurzen Stücke um Längen, ohne sich der Dodekaphonie zu bedienen.
bud. 12.05.2015

CD-Kritik im Kurier
FAUST
Das fabelhafte Merlin Ensemble und der grandiose Burgschauspieler Martin Schwab kombinieren das „Faust“-Volksbuch mit Lenau, Hesse, Marlowe und mit Musik von Liszt. Eindringlich, ja nachhaltig. *****
Peter Jarolin, 22.12.2013

CD-Kritik im Kurier
VOM ENDE DER ZEIT
Das fabelhafte Merlin Ensemble Wien spielt Messiaens Klassiker; Martin Schwab und Hermann Beil rezitieren Zwischentexte von Bernhard und Celan. Purer Genuss. *****
Peter Jarolin, 24.05.2012

CD-Kritik in den Vorarlberger Nachrichten
VOM ENDE DER ZEIT
Label/Vertrieb: ORF Wien
Das 1991 in Vorarlberg gegründete Merlin Ensemble Wien überrascht zum Jubiläum auch mit einer Einspielung, die in ihrer Komplexität und auf höchstem Niveau das streng musikalisch-literarische Programmkonzept dieser Musiker um den Geiger Martin Walch unterstreicht. Messiaens berühmtes „Quaturo pour la fin du temps“ ist ein harter Prüfstein, dem beizukommen Mut, Können und Fantasie erfordert. All dies ist bei den fabelhaften „Merlins“ im Übermaß vorhanden. Texte von Thomas Bernhard und Paul Celan in Rezitationen von Hermann Beil und Martin Schwab verdichten die beklemmende Aura der Musik.
Fritz Jurmann, 31.1.2012

bachtrack.com
KAMMERMUSIK
In einem Programm mit Kammermusik von Ligeti, Till Alexander Körber und Brahms sowie Schönberg gaben Musiker des Merlin Ensembles – Violinist und Leiter Martin Walch, Komponist und Pianist Till Alexander Körber, Hornist Hubert Renner, Bratschistin Claudia Hofert und Cellist Luis Zorita – starke, leidenschaftliche Interpretationen von unglaublich schweren, ungestümen Kammerkompositionen und führten das Publikum mit Intelligenz und Charme durch das Programm (…), spielten mit viel Energie und außergewöhnlichem Können und wurden dafür von ihrem anspruchsvollen Publikum reich belohnt.
Chanda VanderHart, 05.12.2014 (Aus dem Englischen übertragen von Hedy Mühleck)

Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ
EIN KIND
Wenn Bernhards Texte sich in Musik verwandeln wollten, wäre ein von Schönberg bearbeiteter Strauß-Walzer erste Wahl… Das Merlin Ensemble Wien spielte Walzer und Moderne unter der Leitung Martin Walchs innig und klar. Und Beil gab den Sprachwogen der Erzählung Bernhards alles, was sie brauchten – Tempo. Gliederung, Verve.
c.s./balk., 16.11.2006

Neue Züricher Zeitung
KREUTZERSONATE
… Hermann Beil las anteilnehmend und bewahrte gleichwohl eine gewisse Distanz, was den reflektierenden Charakter des Textes auf den Kopf traf und deshalb große Wirkung hervorbrachte …
Die drei Musiker akzentuierten das Schroffe und Getriebene der musikalischen Sprache, was zu den gelesenen Passagen hervorragend passte.
12.11.2007

Kurier, Wien
EIN KIND
Wie perfekt die Gegensätze einander ergänzen, welche Abgründe die nur scheinbar süßen Melodien bergen, bewiesen Hermann Beil und das bestens gelaunte Merlin Ensemble Wien am Freitag, einen Tag nach Thomas Bernhards 20. Todestag im gläsernen Saal des Wiener Musikvereins.
Susanne Rössler, 15.2.2009

Salzburger Nachrichten
PIERROT
… auch Schönbergs „Pierrot lunaire“ ist längst kanonisiert und klassisch – hier zum Auftakt vom Merlin Ensemble und der hoch expressiven Schauspielerin Sylvie Rohrer in einer sanft „theatralischen“ Fassung von Hermann Beil zu erleben. Das klang wienerisch süffig, saftig und plastisch, mit deutlichem (Über-)Hang zum romantischen Ausdruck, längst nicht mehr „Musik unserer Zeit“, sondern gültige Musik für alle Zeiten.
Karl Harb, 08.03.2008

Basler Zeitung
PIERROT
Sylvie Rohrer ist eine singende Schauspielerin. Die expressive Sprache ihrer Arme, ihr Minenspiel, ihre präzis choreographierten Schritte und nicht zuletzt ihre lupenreine Diktion sicherten den 21 Liedern Spannung und Aufmerksamkeit
Höhepunkt des Konzertes markierte eine geschliffene Wiedergabe von Eislers zwölftöniger Filmmusik „Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben“
Sigfried Schibli, 24.05.2006

Badische Neueste Nachrichten
KREUTZERSONATE
… trug Hermann Beil so unaufdringlich wie beklemmend fortschreitend Ausschnitte aus Tolstois „Kreutzersonate“ vor …dazu Janaceks Musik, die der eifersuchtszerfressenen, unheilschwangeren Stimmung folgt und die im zusammengefassten Musizieren des Ensembles die eindrucksvolle Darstellung Beils zu einem packenden Erlebnis werden ließ.
Claus-Dieter Hanauer, 27.10.2008

Reutlinger Generalanzeiger
GESCHICHTE VOM SOLDATEN
Mit dem Merlin Ensemble Wien hatte der Bühnenstar (Manfred Karge) einen ebenbürtigen musikalischen Gegenpart an der Seite. Martin Walchs Violine ist vom ersten Moment an die musikalische Seele des Soldaten …
Walchs Bogen hüpft auf den Saiten, haucht und bebt und stürzt sich im nächsten moment voll Lebenslust in den Tanz…
Genau wie Manfred Karge als Sprecher schaffen es auch die Musiker, das parodistische und das dramatische Element auszubalancieren. Sie reizten die extremen Kontraste der Partitur bis in die letzten Winkel aus, blieben aber immer und mit großer Präzision in der Spur der von Satravinsky vorgezeichneten Spur.
GEA, 06.08.2004

Vorarlberger Nachrichten
KAMMERMUSIK
Zum 20-Jahr-Jubiläum bewies das Merlin Ensemble Wien seine aktuelle Position in einer Höchstliga, wie man sie außerhalb der Schubertiade kaum zu hören bekommt. …Verdiente Ovationen!
Fritz Jurmann, 18.12.2011

Oberösterreichische Nachrichten
FAUST
Till Alexander Körber, Klavier, und Martin Walch, Violine, musizierten höchst virtuos und verstanden es prächtig, die Musik mit einem faustischen Etwas zu beseelen. Faszinierend auch Burgtheater-Schauspieler Martin Schwab, der die Texte mit sprachlicher Vielseitigkeit gestaltete und mit unzähligen Klangfarben spielte. Viel Applaus für drei großartige Künstler.
Michael Wruss, 21. 10.2011

Thurgauer Zeitung
DIE GROSSEN LODRONISCHEN NACHTMUSIKEN UND DIVERTIMENTI
… Mozart hat hier sein Füllhorn für einmal besonders ausgeschüttet. Das bedeutet Dichte, Inspiration fast im Übermaß. Und hierfür besitzt das Merlin-Ensemble einen grandiosen Überblick und auch die intellektuelle wie musikalische Kondition, diese Dichte unablässig mit Geist zu füllen, sie bis in die letzte Verästelung erlebbar zu machen. Eine Mozart-Sternstunde, die auch den Mozart-Fan mit Erstaunlichem überraschen konnte.
Martin Preisser, 15.4.2008